Rheuma-Forum Rhein-Main

Re: Lupus-Studie


Gesendet von d. maxin am 21.Januar 2002 um 20:56:32

Geantwortet auf: Re: Lupus-Studie gesendet von Krawetzke,Anne am 17.Januar 2002 um 20:47:39:

hier die gewünschten Informationen:

Ziel: Überprüfung der Sicherheit und Wirksamkeit von Endothelinrezeptorantagonisten bei Patienten mit Lupus-Nephritis

Allgemeine Vorbemerkungen:

Endotheline (ET-1, ET-2. und ET-3) sind körpereigene Kreislaufhormone aus 21 Aminosäuren. Das wichtigste Hormon dieser Gruppe ist ET-1. Es wurde 1988 erstmals beschrieben. ET-1 ist an der Regulation von Blutfluss und Blutdruck beteiligt. Es spielt aber auch bei der Gewebsvernarbung (Fibrose) und der Entstehung chronisch entzündlicher Erkrankungen eine Rolle. Beides ist der Fall bei der Lupus-Nephritis. Endotheline entfalten ihre Wirkung über zwei Arten von Rezeptoren: den ETA- und den ETB-Rezeptor. Endothelin-Rezeptorantagonisten werden zur Zeit als neues Therapieprinzip bei der art. Hypertonie, pulmonalen Hypertonie und der Herzinsuffiziens klinisch erprobt. Sie sind gut verträglich. Nebenwirkungen ähneln denen der in der Hypertoniemedikation schon lange eingesetzten Kalziumantagonisten.

1. Rationale der geplanten Lupus-Nephritis-Studie: :

1. Das renale Endothelin-System ist aktiviert bei tierexperimentellen Formen der Lupus-Nephritis und auch bei SLE Patienten mit Nierenbeteiligung.
2. Tierexperimentelle Studien zeigten, dass ETA-Rezeptorantagonisten die progressive Fibrosierung der Niere bei Mausmodellen der Lupus-Nephritis hemmen.
3. Eigene tierexperimentelle Befunde zeigen, dass ein aktiviertes Endothelin-System über den endothelialen ETB-Rezeptor zur chronischen Entzündung führt. ET-1 stimuliert via den endothelialen ETB Rezeptor die Expression von Adhesionmolekülen auf Endothelzellen. Eine gesteigerte Expression von Adhesionsmolekülen auf Endothelzellen führt zur Migration von Leukozyten aus dem Blut ins Gewebe (chronische Entzündung).

ð Hypothese: Eine kombinierte Blockade des ETA und ETB Rezeptors könnte sowohl die ETA vermittelten Effekte von ET-1 auf renale Fibroblasten (Fibrose) als auch den ETB-abhängigen Teil der renalen Inflammation bei SLE zu blocken.

2) Studienaufbau:

2a) Design: Ein gemischte ETA/ETB-Rezeptorantagonist wird zusätzlich zur Basis-SLE Medikation als Tablette (2Einnahmen pro Tag) gegeben, Dauer 12 Wochen;.

2b) Probanden:Patienten mit nach ARA-Kriterien gesicherten SLE mit Nierenbeteiligung. Es sollen nur klinisch stabile Patienten untersucht werden (kein SLE-Schub). Die Nierenbeteiligung wird über die Proteinurie definiert. Es sollen Patienten mit einer stabilen Proteinurie von 0,5 – 4 g/Tag untersucht werden. Krea < 350 µmol/L

Ausschlusskriterien: Schwangerschaft, Lebererkrankungen, SLE-Schub, Nierenerkrankung anderer Ursache sowie terminale Nereninsuf.

Die Proteinurie ist der wichtigste klinische Marker der Lupus-Nephritis. Die Proteinurie trägt darüber hinaus – unabhängig von der Grunderkrankung – zur Progrssion der Nierenfunktionsverschlechterung bei. Die Änderung der Proteinurie ist daher der wichtigste Parameter in einer Pilotstudie zur Beurteilung der Wirksamkeit von kombinierten ETA/ETB Blockern bei Lupus-Nephritis.

2c) Monitoring während des Versuchs: Vor erster Medikation und dann alle 2 Wochen:
klinischer Status: Gewicht, Blutdruck usw. sowie Laborkontrolle (Blutabnahme) und 24 Stunden Urinprobe.

.3) Datenanalyse und Dokumentation:

Erfassung und Analyse der Daten erfolgt völlig anonym durch den Studienleiter.
Primäre Endpunkt: Proteinurie

Bei Fragen können Sie moch selbstverständlich jederzeit auch direkt telephonisch (030-450-514098) erreichen.

Gruss

Priv. Doz. Dr. Berthold Hocher

Universitätsklinikum Charité der Humboldt Universität zu Berlin,
Klinik für Nephrologie
Schumannstr. 20-21
D-10098 Berlin
Germany
Tel.: +49-30-450514098
Fax.: +49-30-450514902
E-mail: berthold.hocher@charite.de



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